Technische Universität München
StudiTUM in der Gabelsbergerstraße
Umbau und Sanierung eines Bestandsgebäudes
in ein Studierendenzentrum
Leistungsbild: |
Planung Objektbetreuung |
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BGF: | 1.274 m² | |
Bausumme: | 2.465.000 € | |
Fertigstellung: | September 2018 | |
Fotographie: | Sebastian Arlt / sitzberger + architekten |
Für den Standort München soll auf dem Stammgelände der TU München das bestehende Gebäude für ein Studierendenzentrum umgebaut und saniert werden.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1870 und wurde als Wohnhaus in der damals üblichen Konstruktionsweise mit Mauerwerkswänden und Holzbalkendecken bzw. Ziegelkappendecken über dem Kellergeschoß errichtet. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, ist jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft von Baudenkmälern. Im Zuge mehrerer Umnutzungen hat das Gebäude im Inneren wie an der Fassade bereits mehrfache Änderungen erfahren. Haustechnische Gebäudesanierungen mit Eingriffen in die Substanz wurden bis heute aber nur in geringem Umfang durchgeführt.
In dem Gebäude sollen für Studenten temporär nutzbare, interdisziplinäre Arbeitsräume unterschiedlicher Größe, sowie die zugehörige Infrastruktur erstellt werden. Bei der Sanierung müssen Anforderungen an den Brand- und Schallschutz, die Statik und die Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Die bestehende, brennbare Holztreppe wird durch eine Stahlbetontreppe ersetzt. Sämtliche Geschoßdecken werden von oben und unten in der Brandschutzqualität F60 ertüchtigt. Die Holzbalkendeckenkonstruktion, sowie die Dachkonstruktion müssen teilweise statisch verstärkt werden. Ein neuer Kern aus Stahlbeton mit einem Aufzugsschacht, zugehörigem Maschinenraum und einem Raum für die Elektroverteilung wird errichtet. Die statischen Eingriffe müssen geschoß- bzw. abschnittsweise erfolgen, um die Tragfähigkeit des Gebäudes während der Bauphase nicht zu mindern. Es werden seitlich am Gebäude zwei neue Eingänge
hergestellt, einerseits mit Treppenanlage, andererseits mit außen anschließendem Steg inklusive behindertengerechter Hebebühne, um das Haus barrierefrei erschließen zu können. Im Erdgeschoß wird ein barrierefrei nutzbares WC realisiert. Zur Verbesserung des Wärmeschutzes werden die beheizten Geschoße (Erdgeschoß bis 3.Obergeschoß) zum hinter lüfteten Dachraum und zum unbeheizten Keller hin gedämmt und sämtliche Fenster erneuert. Teilweise werden neue Fensterdurchbrüche errichtet, verlegt oder Bestehende geschlossen. Die bestehenden Geschoßdecken, Bodenaufbauten und Türen entsprechen nicht mehr den heutigen Brandschutz- und Schallschutzanforderungen. Bodenaufbauten und Decken werden dahingehend ertüchtigt. Die schmalen und niedrigen Türen in die Arbeitsräume werden abgebrochen, verbreitert und erhöht.
Die Sanitäranlagen, die Heizungsanlagen und die Elektroanlagen sind veraltet, werden komplett zurückgebaut und neu errichtet. Hierfür werden neue Steigleitungen geschaffen. Im Erdgeschoß erfolgt die Elektroverteilung aus dem neuen Kern über Bodenkanäle im Fußboden zu den Brüstungskanälen an der Außenwand. In den Obergeschoßen werden die Brüstungskanäle aus dem neuen Kern, über die Decke angefahren. In den WCs werden neue Steigschächte für Heizung, Frisch- und Abwasser errichtet. Die Heizungsverteilung erfolgt aus den WC Bereichen über Brüstungskanäle in die einzelnen Räume. Der Seminarraum im Erdgeschoß wird für den späteren Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage vorgerüstet. Im feuchtebelasteten Keller wird eine mechanische Be- und Entlüftung über die ehemaligen Kellerfenster aufgebaut. Die Regenfallleitungen werden teilweise an der Fassade neu positioniert und die Grundleitungen werden angepasst.
Die Flächen für die Baustelleneinrichtung sind sehr beengt. Die zur Verfügung stehenden Baustelleneinrichtungsflächen, sowie die Zufahrt zu den Baustelleneinrichtungsflächen, werden gemeinsam mit einer angrenzenden Baumaßnahme genutzt. Die Zufahrt zur Baustelleneinrichtungsfläche erfolgt über eine Schrankenanlage der Mensa von der Gabelsbergerstraße. Parallel zum Baubetrieb muss die Anlieferung der Mensa weiterhin erfolgen und der hierfür erforderliche LKW Verkehr gewährleistet sein. Die direkte fußläufige Verbindung zwischen Mensa und Stammgelände führt am zu sanierenden Gebäude vorbei und ist während der Baumaßnahme aufrecht zu erhalten und zu schützen.
Nach Abschluss der Hochbaumaßnahme werden die Freianlagen entsprechend dem Bestand wieder hergestellt.