Klinikum rechts der Isar
Neubau einer zentralen Sterilgutversorgungsabteilung
Leistungsbild: |
Ausschreibung / Vergabe Objektüberwachung für BW+P Architekten |
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BGF: | 2.179 m² | |
Bausumme: | 13.000.000 € | |
Fertigstellung: | August 2014 | |
Mit dem Neubau der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) im Klinikum rechts der Isar wird der Bedarf an zusätzlich erforderlichen Funktionsflächen für die zentrale Sterilgutaufbereitung gedeckt. Zur Sicherung der Versorungsanlage wurden unterschiedliche Lösungsansätze und Standorte sowohl für eine zentrale als auch für eine dezentrale Aufbereitung von Sterilgütern untersucht und bewertet. Hierbei erwies sich der für die Realisierung der Baumaßnahme vorgesehene Standort in der Trogerstraße als der am besten Geeignete.
Verschiedenste Einflussfaktoren wie ein stark beengter Bauraum, ein zu erhaltender Baumbestand mit besonderen Schutzmaßnahmen, der Anschluss an den bestehenden zweigeschoßigen Versorgungstunnel sowie Sicherungsmaßnahmen zum Schutz von Hauptversorgungstrassen und eines Notbrunnens (Trinkwasserversorgung für die Stadt München) im unmittelbaren Bauumfeld sind bestimmend für die Lage und Konzeption des Neubaus.
Desweiteren wird aufgrund dieser Einflussfaktoren für den Erdaushub ein Stahlträger-Verbau in Form einer allseitigen Umschließung der freien Baugrubenkante erstellt. Um Schäden an der Brunnenkonstruktion zu vermeiden und da sich in unmittelbarer Baustellennähe teilweise sensible Gebäudenutzungen u.a. ein Linearbeschleuniger befinden ist eine Minimierung der Erschütterungen bei der Einbringung der Träger zu gewährleisten. Mit Hilfe eines Hochfrequenz-Rüttelverfahrens kann dies realisiert werden.
Um die Beeinträchtigung des Klinikbetriebs sowie die Bauzeit zu minimieren, wird das Gebäude über der Decke des konventionell erstellten Untergeschoßes aus selbsttragenden Raumzellen in Stahl-Modulbauweise erstellt. Die Modulachsen resultieren dabei einerseits aus den möglichen Maximalbreiten der medizinischen Geräte, andererseits aus den zur Verfügung stehenden Erschließungswegen für den Transport der Module, deren Breite hierdurch auf maximal 4,5m begrenzt wird. Die 24 Module werden durch Sondertransporte binnen fünf Nächten jeweils zwischen 23 und 5 Uhr angeliefert und in die endgültige Position versetzt. Polizeibegleitung und Straßensperrungen im Stadtgebiet sind dabei unumgänglich.
Zum Schutze der Anlieger (z.B. Bettenstation, Schwesternwohnheim) und zur Gewährleistung des laufenden Klinikbetriebs während der Bauabwicklung sind immissionsarme Arbeitsverfahren zu berücksichtigen sowie eine detaillierte Baustellenplanung für Ver- und Entsorgung der Baustelle entlang der Trogerstraße erforderlich. Für die Baustellenversorgung und Modulanlieferung werden Ablaufpläne und eine Logistikplanung erstellt.
Aufgrund der Begrenzungen, des umzusetzenden Raum- und Maschinenprogramms sowie der Anforderung an die Erschließung ergibt sich eine vertikale Gliederung der Gebäudestruktur in vier Ebenen:
- Untergeschoß: Anbindung an das vorhandene Tunnelsystem, Bereitstellungs- und Lagerflächen sowie Technikräume
- Erdgeschoß: Hauptarbeitsebene mit Maschinenpark
- 1.Obergeschoß: Sozialräume und Technikzentrale
- 2.Obergschoß: Dachfläche mit Lüftungskanaltrassen sowie Technikräumen